Kurz vor den Osterferien, vom 29.3. bis 31.3.2023, besuchten sieben interessierte Lernende der Ostschule ihre Partnerschule in Ceska Lipa. Dafür nahmen Alessandro 9a, Katharina, Pauline und Paul (alle 6a), Finn, Emma (beide 6b), Louis 5c und Frau Schluszas eine spannende sechsstündige Zugfahrt auf sich. Start- und Endpunkt war der Gera Hauptbahnhof. Von hier aus ging es auf dem kürzesten Weg aus Thüringen raus und ab Glauchau einmal quer durch Sachsen. Ab Bad Schandau klebten wir an den Fensterscheiben und hielten Ausschau nach dem Deutsch-Tschechischem-Grenzschild. Vergebens, zu grün zu schön, zu unbewohnt die Gegend. In Ceska Lipa hlavni nadrazi holten uns mit einem kräftigen „Ahoj“ Jana und Gabriela ab. Unser Gepäck wurde mit dem Auto transportiert und wir liefen einmal quer durch Ceska Lipa zur Unterkunft. Dort verschafften wir uns einen kurzen ersten Eindruck, denn es ging gleich weiter zur ersten Begegnung mit einer tschechischen Schülergruppe in ihrer Schule. Die Schule fühlte sich durch die vielen bunten eigenhändig entstandenen Kunstwerke und selbstgemachten Informationstafeln trotz der Leere lebendig an. Am späten Nachmittag schafften wir es gerade noch so, Geld zu tauschen, um unser Bedürfnis nach Einkaufen zu stillen. Unsere vorab erstellte Einkaufsliste (deutsch-tschechisch) erleichterte uns den Einkauf. Schließlich ging es zurück zur Unterkunft und die Aufregung legte sich Stunde um Stunde. Ausgeschlafen und gestärkt begann die Schulbesichtigung bei laufendem Schulbetrieb. In einem beaufsichtigten Spintbereich werden von jedem die Schuhe gewechselt und die Jacken abgelegt. Wir haben erlebt, wie Schüler im Krankenstand online zugeschaltet werden. Wir waren beeindruckt, dass die Schüler aufgestanden sind zur Begrüßung und Verabschiedung, als wir ihren Unterricht „unterbrochen“ haben. Von um 8 Uhr bis 12:45 Uhr ist die Kernunterrichtszeit. Danach gibt es eine obligatorische Mittagspause von 45 min und im Anschluss noch maximal bis 15:30 Uhr Unterricht. Das Mittagessen war reichlich und die Mensa diszipliniert gut gefüllt; bei umgerechnet 1 Euro pro Mahlzeit. Ausfall kennen die Schüler und Schülerinnen nicht. In verschiedenen kleinen AGs wird jahrgangsübergreifend gelernt, geforscht und gelacht. So haben die Achtklässler wie selbstverständlich mit uns Deutsch-Englisch-Tschechisch gesprochen und gesungen, haben Memory, Double und Zweifelderball mit tschechischen Regeln gespielt und sind mit uns bei Regen durch die Stadt gezogen. Zum Abschied erhielt jeder von der Schülergruppe eine kleine Dankestüte. In einem kleinen nicht kommerziellen Aquarium erklärte uns Petr, der Inhaber, wie man mit Fischen Kontakt aufnimmt und kommuniziert. Was anfänglich unglaubwürdig klang, wurde schließlich zu einer interaktiven und spannenden Vorstellung. Petr zeigte uns, wie er die verschiedenen Biotope über viele Jahre auf natürliche Weise gezüchtet hat und nun in Takt hält. So leistet er seinen Beitrag zur nachhaltigen Umwelterziehung. Auch am zweiten Abend bereiteten wir gemeinsam ein warmes Essen zu, quatschten, packten die Sachen und ließen den Tag ausklingen. Am Freitag ging es nach dem Frühstück um 8 Uhr zum kleineren Bahnhof von Ceska Lipa strelnice. Dort verabschiedeten wir uns von Jana und Gabriela. Auf der Zugfahrt nahmen wir Abschied von einer schönen Zeit. Eins steht fest: Wir freuen uns auf ein Wiedersehen, denn es gibt noch viel mehr zu erkunden bei trockenem Wetter. Und bis zum nächsten Mal heißt es Englisch lernen und auf Tschechisch die Zahlen, Farben und Bekleidungsstücke wiederholen - „Na shledanou“.
Text und Bilder: Fr. Schluszas