Am 8.11. und am 15.11.2024 waren unsere vier 7.Klassen auf der Suche nach den „3 großen Weltreligionen und der Toleranz“, denn der Dialog zwischen den Religionen schafft Freiheit, Integration und Verständnis.
So hatten unsere Schüler die Gelegenheit Einblicke in die verschiedenen Religionen zu erfahren. Zuerst besuchten wir die Trinitatiskirche am Knochenpark. Nun wissen unsere Schüler nicht nur, dass der Knochenpark früher ein Friedhof war, daher der Name, sondern auch ein wenig über die christliche Religion. Dank Pfarrer Hiddemann erhielten unsere Schüler die Möglichkeit zu einem Galerierundgang, der zugleich Spielraum für Fragen, aber auch Bewunderung ließ. Die Orgel, die Osterkerze und die Mosaiken beeindruckten die Schüler. Sie erfuhren mehr zur Bedeutung der 12 Apostel, der Dreifaltigkeit, und der 10 Gebote im Christentum.
Im Anschluss gingen wir zum Mahnmal der jüdischen Synagoge, denn Gera gehörte zu den Thüringer Städten mit einer starken jüdischen Gemeinde bis zum Ende der Weimarer Republik (Kaufhaus der Familie Biermann, Teppichfabrik der Familie Masur usw.) Mit der Machtergreifung der National-sozialisten erfuhren die Juden nicht nur Ausgrenzung, sondern auch Zwangsenteignung. Umso bedeutungsvoller erschien in diesem Kontext der Besuch an der Gedenkstätte um den 9./10.11. 2024.
Im Anschluss gingen die Schüler Richtung Südbahnhof/Sachsenplatz und wurden herzlich in der Moschee begrüßt. Entgegen ihrer Erwartungen, mussten die Mädchen kein Kopftuch tragen, aber dass sie ihre Straßenschuhe ausziehen mussten, damit hatten sie zunächst nicht gerechnet. Die Schüler erfuhren etwas zu den 5 Betzeiten, dem Freitagsgebet und den Riten usw. Am meisten freuten sich die Schüler über die Leckereien, die es in der Moschee gab.
An diesem Tag erlebten die Schüler unserer Schule, wie die drei großen Weltreligionen friedlich nebeneinander und miteinander bestehen können ohne Konflikte oder Kriege. Das ist möglich, weil in Deutschland und anderen europäischen und westlichen Demokratien, Staat und Kirche getrennt sind und dadurch Minderheiten, anstatt ausgegrenzt zu werden, Schutz erfahren. Denn Artikel vier unseres Grundgesetzes „schützt die Unverletzlichkeit der Glaubens- und Gewissensfreiheit und gewährleistet unabhängig vom Staat die ungestörte Religionsausübung jedes einzelnen“, aber impliziert auch die Freiheit jedes Einzelnen frei von Religionen zu sein.
Ziel des Religionsrundgang war es, den Schülern zu vermitteln, dass die Bedeutung der Freiheit zu glauben oder eben nicht zu glauben ein schützenswertes Recht ist, welches allen Religionen erlaubt friedlich miteinander zu leben und alle Religionen zu tolerieren. Der Auftrag aller Religionen und der religiösen Häuser ist es, Werte zu leben, vorzuleben und zu vermitteln, denn da wo es um Religion geht, kann es weder Konflikte noch Kriege geben, denn alle drei Religionen berufen sich auf die gemeinsamen Wurzeln „Abraham“.
Wir danken, dass wir die Gelegenheit bekamen, die Religionen näher kennenzulernen, durch Unterstützung des Fördervereins, aber auch der Stadtteilmütter, sowie Jana Huster (Stadtführerin), Pfarrer Hiddemann und dem Ehrenamtsbeauftragten der Moschee Gera e.V.
Text und Bilder: Fr. Thomae