Während der Wochen gegen Rassismus veranstaltete die Landeskoordination Thüringen von „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“ ein Vernetzungstreffen aktueller Courage-Schulen und interessierten Schulen, so wie wir eine sind.Stark vertreten mit fünf Schüler:innen, drei Lehrerinnen und unserer Teamteacherin der Kindersprachbrücke, besuchte das Courage-Team die Veranstaltung.Die Pädagoginnen wurden in ihrem Workshop über verschiedene Kooperations- und Fördermöglichkeiten für Schulprojekte im Bereich Demokratiebildung informiert. Im Anschluss gab es einen Austausch über individuelle Herausforderungen an Schule und am Ende wurde deutlich: Es braucht gute Vernetzung und gemeinsame Veranstaltungen - Für neue Impulse, Ideen und ein Gefühl der Gemeinschaft bei der Umsetzung unserer demokratischen Werte.Die Kids haben über die vier Arten von Rassismus gesprochen und sich in Gruppen dazu ausgetauscht. In einem kleinen Booklet haben sie sich dem Thema „Allyship- Verbündet sein- wie unterstützen wir einander?“ genähert.Darüber hinaus haben sie Definitionen geklärt und gemeinsam verschiedene Situationen besprochen und Reaktionen und Meinungen dazu ausgetauscht.Es war ein toller Austausch- Gerne wieder! 😊✌️(Text und Bilder: Tamana Hamdard und Julia Herrmann)
Ostschulnews
Vernetzungstreffen „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“ in der Häselburg
- 2
Andere glücklich machen, macht einen selbst auch glücklich
Courage-AG News✌️💕Am 1.März war der Internationale Tag der Komplimente und der Zero Discrimination Day 🫶Diesen Tag haben wir uns zum Anlass genommen und überlegt, über welche Komplimente wir uns selbst freuen würden und was andere glücklich machen könnte.Im Schulhaus hatten alle die Möglichkeit, sich ein Kompliment zu nehmen und es zu verschenken.Die Zettel waren ganz schnell abgerissen und verschenkt. Wie schön!Auch ohne diesen Tag, denkt daran:Jede:r freut sich immer über ein liebes Wort,euer Courage-Team🙂
Auch wenn du zurückschaust, schaust du nach vorne - Berlinreise der 10. Klassen
„Wer für die Zukunft lebt, muss an seine Vergangenheit denken, um die Gegenwart zu gestalten.“ Vom 20.1. bis 22.1. befanden sich die 10. Klassen auf Studienfahrt in Berlin, um die fächerrelevanten Themen in Geschichte - Sozialkunde - Ethik erlebbar zu überprüfen. Die Methode „Lernen am anderen Ort“, bot vertiefende Einblicke. Der erste Tag wurde intensiv genutzt, um politische Bildung am Ort der Realpolitik zu erfahren. Im ersten Teil trafen unsere Schüler auf die Abgeordnete Elisabeth Kaiser (MdB) im Paul-Löbe Haus, um über die Arbeit von Abgeordneten informiert zu werden, aber auch welche Mitwirkungsmöglichkeiten in unserer Demokratie vorhanden sind, um selbst ein Aktivbürger zu werden. Weiterhin bewegten die Schüler Themen zu aktuellen politischen Lagen, wie z.B. Inwieweit der Krieg in der Ukraine europäische Politik, Wirtschaft und Zusammenarbeit schwäche?, ob wir das Ausmaß eines Kalten Krieges wieder erreicht hätten?, oder inwieweit das Eingreifen von Elon Musk in den Wahlkampf unser demokratisches System herausfordere? Im Anschluss besuchten die Schüler den Bundestag. Dazu bekamen sie die Möglichkeit einen Blick in den Plenarsaal zu erhalten, Berufe innerhalb des Gebäudes kennenzulernen, so z.B. welche Bedeutung den Stenografen für die Erstellung von Protokollen (120 Silben pro Minute) zukommt oder warum lediglich 46 Abgeordnete über z.B. Gesundheitsthemen abstimmen? Denn selbst, wenn der Plenarsaal leer scheint, ist es nicht so, dass keiner arbeitet. Die Schüler erfuhren, was die anderen Abgeordneten währenddessen für Aufgaben haben. 43 Schüler haben verstanden, dass diese Angeordneten nicht faul sind, sondern ggf. an Fraktionssitzungen, Ausschusssitzungen und Beratungen teilnehmen, Expertentätigkeit in verschieden Institutionen leisten müssen und/oder eben Schülern und anderen Besuchern Rede und Antwort stehen usw. Danach ging es auf den gläsernen & verspiegelten Kuppelbau, der eine architektonische und energetische Meisterleistung offenbarte. Einige Schüler stellten sich tapfer ihrer Höhenangst und andere mussten sich in höflicher Zurückhaltung üben, wenn doch die eine oder andere Situation zum Schmunzeln anregte. (Insider ;-) Bis zum Abend haben die Schüler viel Neues erfahren und dennoch hatten manche sogar noch die Energie für eine kleine Geburtstagsfeier. Der nächste Studientag stellte zwei weitere Module bereit. Im ersten Modul konnten unsere Schüler hinter die Türen der Geheimdienstarbeit blicken. Allerdings ist der Besuch des Bundesnachrichtendienstes (BND) psst - top Secret! Wer weiß, ob sich nicht ein Geheimagent unter uns befindet ;-) Daraufhin ging es zur Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Dort angekommen, konnten sich die Schüler in eine der zwei Ausstellungen, einwählen. Die Ausstellungen beinhalteten Widerstand Jugendlicher, Widerstand einzelner Mitglieder der Wehrmacht, u.a. des Grafen von Stauffenberg bis hin zu Einzelschicksalen Betroffener des NS-Regimes. Indem die Schüler in einem Workshop die Themen aufbereiteten und für ihre Mitschüler vorstellten, konnten sie sogar die Gelegenheit für eine gute Note nutzen. Diese Chance ergriffen viele. Am späten Nachmittag gab es Freizeit in der City. Der letzte Morgen war sehr kalt, aber unser Bus war zum Glück warm, die Gegend um den Wannsee weniger. Dennoch nutzen wir die Möglichkeit zu einem Rundgang, bevor es in die Gedenk- und Bildungsstätte der Wannseekonferenz ging. In zwei Gruppen wurde das Gebäude, aber vor allem die Inhalte der Vergangenheit erschlossen. Die Klasse 10b erfuhr Details zur „geheimen Besprechung der 15 führenden Vertreter der SS, der NSDAP sowie der Ministerialbürokratie“ vom 20. Januar 1942 zur „Endlösung der Judenfrage“, die Klasse 10a konnte in Selbsterkundung die geplante bürokratische Vernichtung von Juden vertiefen. Von der Vergangenheit ging es zur Gegenwart in den Wald der Erinnerungen, bevor wir die Heimreise antraten. Hierbei handelt es sich um einen Ort der persönlichen Trauer für die Angehörigen der gefallenen Soldaten der Bundeswehr, die im Einsatz ihr Leben ließen. Die Idee dazu kam von den Angehörigen, die sich einen Baum im Wald der Erinnerungen aussuchen und ihn individuell gestalten. Dieser Ort schafft Raum für die Trauerbewältigung und bettet sich in das Thema „Sterben und Tod“ des Ethik-Lehrplans ein. Der Schutz der Freiheit und der Sicherheit hat oftmals einen hohen Preis. Wie die Hinterbliebenen damit umgehen, ist so unterschiedlich und individuell wie jeder einzelne Mensch. Der Wald dient nicht nur der Trauerarbeit, sondern auch als Bildungsstätte, um sich mit „möglichen Konsequenzen des Soldatenberufes auseinanderzusetzen“. Dieser Ort hinterließ einen emotionalen Eindruck bei den Schülern. Mit vielen Eindrücken, umfänglichen Informationen, Begegnungen und eigenen Erfahrungen fuhren wir erschöpft, aber dankbar nach Gera zurück. Großer Dank gilt der Jugend-Offizierin Günther, die unseren Schülern Raum und Zeit gibt, Themen des Unterrichtes auf andere Weise zu erschließen.
Text und Bilder: Frau Thomae
9
Auf Spurensuche des Nationalsozialismus in Weimar
Theater- und Kunstprojekt der Klasse 9a
Die 9a wurde in Weimar zu Kunstschaffenden und einem Ermittlungsteam auf den Spuren der Weimarer Zwangsarbeit zu Zeiten des Nationalsozialismus.
Am 1.April besuchte die 9a das interaktive Theater-Game „Drahtwolken“ von machina eX in der Redoute Weimar und wurde beim Kunstworkshop „Zeichne, was du siehst“ mit Annett Schauß selbst kreativ.
In der Themenwoche “Ressource Erinnerung“ des DNT Weimar, anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald und dem Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren, fanden verschiedenste Inszenierungen, Gastspiele und Workshops statt, die sich dem Thema auf diskursive, interaktive und künstlerische Weise näherten.
Im Theater-Game ermittelten wir, mithilfe eines fiktiven „Zeitsichtungsgerätes“ und Artefakten aus vergangenen Zeiten, zum Leben von Zwangsarbeiter:innen in Weimar und wurden durch die drei Schauspielenden mit zusätzlichen Informationen versorgt. Unsere Teams haben die gestellten Herausforderungen bestens gemeistert und empfehlen einen Besuch des Stücks sehr. (Hier gehts zum Theaterstück)
Im Anschluss wurde mit der Künstlerin Annett Schauß über die Möglichkeiten von Kunst in Gefangenschaft gesprochen. Sie hatte Fotos von Gedichten und Malereien dabei, die Menschen in Buchenwald gefertigt hatten und die heute dort noch im Museum ausgestellt sind. Mit harten und weichen Zeichnungen, die Angst und Hoffnung, Licht und Schatten symbolisieren sollen, wurde sich dem Thema genähert und es sind in kürzester Zeit verschiedenste Kunstwerke entstanden. (Hier gehts zum Kunstworkshop)
Ein ereignisreicher, spannender und kreativer Projekttag in Weimar. Danke an Frau Andrzejewski, Frau Schauß, Herrn Weber und an alle Beteiligten!
Text und Bilder: Julia Herrmann
Auf zur Waldputz-Challange 2025
Wie schön wäre es doch, wenn alle Rechte, die einem zustehen, Gültigkeit besäßen und das Recht eines jeden Menschen auf eine saubere und gesunde Umwelt selbstverständlich wäre. Dass dem nicht so ist, weiß jedes Kind, und dass es so nicht richtig ist, sowieso. Um diesem Menschenrecht wenigstens ein Stück weit zu seinem guten Recht zu verhelfen, war die Teilnahme der Klasse 2b an der Waldputz-Challenge 2025 eine tolle Gelegenheit.Am 19. März machten wir uns daran, das Waldstück zwischen Lutherlinde und Ferberturm von Müll zu befreien. Allein rund um die Lutherlinde sammelten wir über 50 Zigarettenstummel, von denen jeder bis zu 60 Liter Wasser so vergiftet, dass kein Fisch mehr darin leben kann. Aber auch größere Fundstücke wie Ziegelsteine, Dachpappenabschnitte und Bauschutt kamen eimerweise zusammen. Dazwischen fanden wir jede Menge Kronkorken, Plastikmüll und Glas, das nicht nur eine Verrottungszeit von bis zu 50.000 Jahren aufweist, sondern auch den Wald in Brand setzen kann. Obwohl wir um die Verschmutzung unserer Natur auch schon vorher wussten, machte uns die Menge und Vielfalt unserer „Fundstücke“, die überwiegend eindeutig von Erwachsenen im Wald zurückgelassen wurden, dann doch sehr nachdenklich. Eigentlich sollen und wollen doch die Großen die Vorbilder für die Kinder sein, oder? Wahrscheinlich verhält es sich aber auch hier so wie mit dem Recht auf eine gesunde Umwelt. Die Kleinen machen die Welt jetzt ein bisschen besser und können ja dann auch gleich noch morgen gute große Vorbilder sein. P.S. Ein großes DANKESCHÖN möchten wir an dieser Stelle noch an den Ortsteilbürgermeister des Ostviertels, Herrn Moritz, senden. Mit Greifarmen und einer leckeren Pausenverpflegung fühlten wir uns während unserer Waldputzaktion ganz wunderbar unterstützt.
Text und Bilder: Franziska Reise
1
Kartoffelprojekt der 3a
Als Abschluss unseres Heimat- und Sachkundethemas "Kartoffel" veranstaltete die Klasse 3a mit Marion und Frau Hildebrandt ein großes Kartoffelprojekt.Zunächst lernten die Kinder die Geschichte vom Kartoffelkönig kennen, den sie ganz eigenständig bastelten. Da jedes Kind die Aufgabe hatte, die schwerste Kartoffel mitzubringen, die es finden konnte, wogen wir die Kartoffeln im Sinne unseres momentanen Mathethemas "Gewichte". Die Kinder staunten nicht schlecht über die Kartoffeln ihrer Konkurrenten. Unseren Kartoffelkönig Ole ehrten wir mit seiner schwersten Kartoffel, indem wir ihm seine "Zepter" Kloßkelle und Kartoffelstampfer überreichten. Danach ging es mit einer Kartoffelmassage weiter, bei der die Kartoffeln über die Rücken der Schüler rollten. Das war sehr angenehm.Dann ging es auch schon in die Küche, um das Mittagessen vorzubereiten. Alle Kinder wussten, wie man eine Kartoffel schält, weil sie zu Hause schon geübt hatten. Trotz drei verletzter Kinder haben es dann alle Kartoffeln in die Töpfe geschafft. Freiwillige Kinder haben Gurken geschält und geraspelt. Mit Frau Hildebrandts Würztipps entstanden zwei leckere Gurkensalate. Auch Schüttelbutter haben die Kinder hergestellt und mit Kräutern aufgepeppt. Mit Quark entstand ein richtig feines Gericht, das zwar recht einfach gehalten war, aber den Kindern sehr gut schmeckte.Wer sich lieber für das Basteln und Rätseln begeisterte, konnte im Raum nebenan seiner Lieblingstätigkeit nachgehen. Um die Kartoffelkönige zu kleben, verwendeten die Kinder selbst hergestellten Leim. Am Vortag bereiteten wir den Klebstoff aus Kartoffelstärke vor. Das brachte Kinderaugen zum Staunen, weil man Leim essen konnte!Zum Schluss freuten sich alle Kinder über das gemeinsame Essen. Sie lernten, dass das gemeinsame Kochen (und lustigerweise auch das Abwaschen) viel Freude mit sich brachte. Sie lernten die Kartoffel als Grundnahrungsmittel zu schätzen in ihrem Geschmack und in ihrer vielfältigen Einsatzweise für unzählige Gerichte. Abschluss und Highlight war der selbst hergestellte Pudding aus Kartoffelstärke, Milch und Kakao.Ein Glück muss Frau Hildebrandt nicht jeden Tag für ihre 25 Kinder kochen. Es war ein tolles Projekt!
Bilder und Text: Frau Hildebrandt
17
Internationale Woche gegen Rassismus
Vom 17.März bis zum 30.März finden die Internationalen Wochen gegen Rassismus statt.Wir als Courage-Team der Ostschule stellen uns ganz klar gegen Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung.Das wollen wir mit unserem Video zeigen:
Klasse 2a entdeckt die Welt der Kräuter mit Borstel und den Kräuterkobolden
Im Rahmen des HSK-Unterrichts (Heimat- und Sachkundeunterricht) begab sich die Klasse 2a auf eine spannende Entdeckungsreise in die Welt der Kräuter. Mit Unterstützung von Borstel und den Kräuterkobolden lernten die Schülerinnen und Schüler das Aussehen, das Vorkommen und den Nutzen von Heilkräutern kennen. Dabei erfuhren sie nicht nur viel über die positiven Eigenschaften der Kräuter für Gesundheit und Wohlbefinden, sondern auch über ihre Geschichte und Anwendung. Die Kinder hatten die Gelegenheit, verschiedene Kräuter in der Natur zu entdecken, und beschäftigten sich intensiv mit deren heilenden Kräften. Sie lernten, wie diese Kräuter sowohl in der Medizin als auch in der Küche verwendet werden können, um den Körper zu stärken und das Wohlbefinden zu fördern. Als krönenden Abschluss des Projekts stand das Projekt "Mit Borstel und den Kräuterkobolden in der Küche" auf dem Plan. In diesem Rahmen kochten und backten die Kinder mit verschiedenen Küchenkräutern selbstgewählte Gerichte. Hierbei konnten sie ihr neu erlerntes Wissen über Kräuter in der Praxis anwenden und gleichzeitig ihre kreativen Fähigkeiten in der Küche unter Beweis stellen. Zu den selbstgekochten und -gebackenen Gerichten gehörten unter anderem: - Rosmarinbrot mit Kräuter- oder Salbeibutter - Schnittlauchrührei mit Rosmarin-Kartoffeln und Gurken-Dill-Quark - Petersilien-Bulgur-Salat und Kräuterquark Die Kinder waren begeistert von der Vielzahl an Geschmäckern, die sie durch die Kräuter in ihre Gerichte einbringen konnten, und waren stolz darauf, ihre selbstgemachten Kreationen zu verkosten. So wurde das Projekt nicht nur zu einer lehrreichen, sondern auch zu einer köstlichen Erfahrung, bei der die Klasse 2a viel über Kräuter und deren vielseitige Einsatzmöglichkeiten in der Küche erlernte.
Text und Bilder: Fr. Meyer
5
Ostschule Helau
Am Faschingsdienstag wurde in der Primarstufe der Ostschule Fasching gefeiert. Fast alle Kinder hatten sich verkleidet und zur Freude der Schüler auch alle Lehrer. Nach zwei Stunden im Klassenverband ging für die 8 Grundschulklassen im Stationsbetrieb durch die gesamte Etage. Es konnte getanzt werden, Glitzertatoos waren der Renner, viele bastelten sich Faschingsmasken, lösten Rätsel und bastelten sich ein Spiel. Einige Kinder feierten sogar eine richtige Faschingshochzeit mit Ring und Urkunde. Alle Kinder hatten viel Spaß - schade dass am Aschermittwoch der Zauber wieder vorbei war.
Text: Fr. Huster, Bilder: Fr. Koch, Fr. Hildebrandt
7
Jubiläum - Frau Huster 5 Jahre an Ostschule
Unsere Schulleiterin Frau Huster ist nun seit 5 Jahren die Schulleiterin an der Ostschule. Das musste natürlich gefeiert werden. Nach Ausgabe der Halbjahreszeugnisse traf sich das Kollegium der Ostschule und saß bei Kartoffelsalat und Würstchen, alkoholfreiem Sekt und Orangensaft zusammen. Frau Huster berichtete, dass die 5 Jahre eine anstrengende, aber sehr schöne Zeit waren. So leitete sie die Schule während der entbehrungsreichen Coronazeit, während der Auslagerung der Schule in die Eiselstraße und koordinierte den Rückzug in die Karl-Liebknecht-Straße. Gemeinsam mit dem Kollegium entwickelte Frau Huster ein Gemeinschaftsschulkonzept und die Schule wurde von einer Regelschule zur Gemeinschaftsschule mit einer Primarstufe. Seit drei Jahren sind nun auch Grundschüler Ostschüler. Das Kollegium sei während dieser Zeit großen Schwankungen unterworfen. Viele gingen und einige kamen. Jedoch waren und sind es nicht genug. Frau Huster wünscht sich, dass diese Verwaltung des Mangels an Lehrern, das ständige Kürzen an Unterricht und die täglichen Vertretungspläne endlich ein Ende haben. Leider ist dies nicht absehbar. Die Schulleiterin dankte ihrem Team, ohne die die letzen fünf Jahre nicht vorstellbar gewesen wären. Sie wird der Schule noch weitere viele Jahre als Leiterin zur Verfügung stehen.
1
Spaß im Schnee
Am Freitag, den 14.02. gingen die Klassen 1c und 2a auf einen kleinen Ausflug. Der Schneefall und die kalten Temperaturen wurden genutzt um gemeinsam Rodeln zu gehen. Die Kinder waren in dicker Winterkleidung gepackt und mit den Porutschern ging es auf einen nahgelegenen Abhang. Aufgrund des gemeinsamen Abwechselns konnte jedes Kind die Abfahrt hinuntersaußen. Anschließend ging es mit nassen Sachen und glücklichen Kindern zurück in die Schule. Zum Ausklang bekamen die Kinder warmen Tee und lauschten einer Fantasiereise. Die Klassen 2b, 2c und 3a machten sich das kalte Wetter zunutze und wärmten die Turnhalle ordentlich auf. Für die Erwärmung wurde das klassische Bewegungspiel "Feuer, Wasser, Sand" angeleitet. Danach konnten sich die Kinder im "Teamhaschen" austoben und zeigen, wie schön und schnell gemeinsames Fangen sein kann. Zum Abschluss wurde auch das Köpfchen angestrengt und die Kinder spielten "Menschenmemory".
Bericht und Fotos: Frau Fellendorf
6
Wanderung zur Leuchtenburg (21.12.2024) und Wanderung zur Kalten Eiche (15.02.2025)
Am ersten Ferientag der Weihnachtsferien trafen sich 17 Naturfreunde der AG Wandern unserer Schule am Geraer Hauptbahnhof. Wir fuhren mit dem Zug nach Kahla, unser Ziel war die Leuchtenburg, die rund 200 m über dem Saaletal thront. Der steile Weg zur Burg war anstrengend, doch selbst die erst vierjährige Luisa Schmutte schaffte diesen Aufstieg in Begleitung von ihrem Bruder Felix (Kl. 1a), der beiden großen Schwestern Pauline und Sofia (beide Kl. 8a) und der lieben Mutti. Mit auf Tour waren auch Jose Königstein und Max Kalecinski (beide Kl. 5c), Emma Müller und Bland Mesho (beide Kl. 7c), Till Alig, Tina Kosok und Marcel Rudolph aus Stadtroda, Bibiana und Freya Wolf aus Weida, Anne Büttner aus Gera und Ken Davies – einstiger Lieblingslehrer vieler Ostschüler. Luisa, Felix, Pauline und Sofia Schmutte waren gemeinsam mit der Mutti auch bei der Wanderung zur Kalten Eiche dabei, ebenso Jose Königstein und Max Kalecinski. Im Küchengarten wurden die Ess-Kastanie, die vielen Buchen und anderen schönen Bäume des Parks bestaunt. Auf dem Weg durch den Stadtwald flogen dann einige Schneebälle. Das gefiel Eddie Zyprian (Kl. 1a) und Henry Leich (Kl. 7c), die auch in Begleitung von ihren Vatis waren. Ebenso bei der Tour zur Kalten Eiche waren wieder Anne Büttner und Ken Davies. Erstmalig wieder dabei war Andre Fröhlich (ehemaliger Ostschüler), worüber wir uns sehr freuten. Die Info-Tafeln des Walderlebnispfads und des Verschönerungsvereins Ernsee gaben uns Naturfreunden viele interessante Hinweise. Diese Tafeln wurden auch an der Kalten Eiche studiert. Natürlich haben wir aber versucht, selbst den Umfang des über 600 Jahre alten Baumes zu bestimmen. Immerhin beträgt er rund 7 Meter. Durch die Hohle zurück gelangten wir schnell nach Untermhaus. Im Küchengarten verabschiedeten wir uns und erfuhren auch, dass dann am 22. März eine Radtour stattfinden soll.
Allen eine gute Zeit wünschen Susanne und Manfred Sommer
6
Neue Schachkönige an der Ostschule
Im Januar richtete die Ostschule Gera gemeinsam mit dem VfL Gera die dritte Schachmeisterschaft im Sekundarbereich und die erste Schachmeisterschat im Primarbereich aus. Konzentriert und etwas aufgeregt zogen alle Teilnehmer die Figuren. Doch es war noch viel mehr zu bedenken, die Uhr musste gedrückt werden, die Zeit saß im Nacken und natürlich wollten alle gewinnen. Mit 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei den Großen und 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei den Primarschülern können wir stolz verkünden, dass 48 Schüler unserer Schule an der Meisterschaft teilgenommen haben. Alle Teilnehmer erhielten eine Urkunde und die ersten drei wurden jeweils mit einem wunderschönen Pokal belohnt. Wir gratulieren unseren Siegern Klasse 1-3: Oskar Bräunlich (3. Platz), Helene Franke (2. Platz) und Erik Schöffski (1. Platz) sowie unseren Siegern Klasse 5-10: Alexandrs Pletinskis (3. Platz), Le Kevon Dao Trong (2. Platz) und Eric Hagen (1. Platz). Wir danken Herrn Hegemann und Frau Schluszas für die tolle Betreuung an den beiden Tagen, dem Förderverein der Ostschule für das Sponsoring der grandiosen Pokale, Frau Günzel für das Drucken der Urkunden und dem VfL Gera für die Turnierleitung. Wir sind auf dem besten Wege, Schachschule zu werden. Vier Mal in der Woche bieten wir für die Sekundarschüler in den Hofpausen die Möglichkeit an, Schach zu spielen. Im Primarbereich haben sich zwei sehr gut besuchte Arbeitsgemeinschaften Schach etabliert. Wir werden das köngliche Spiel weiterhin pflegen und freuen uns über unsere Schachspieler und Schachspielerinnen.
Text und Bilder: Fr. Huster
9
Ausklang des ersten Halbjahres und Winterferien im Hort
Die Klassen 1c und 2a haben sich zu einem gemütlichen Beisammensein versammelt und gemeinsam den Film Mario Bros. angesehen. So konnten die Kinder nach der Zeugnisvergabe entspannt in die Ferien starten.
In den Ferien trafen sich alle angemeldeten Kinder zu einem gemeinsamen Bowling-Erlebnis. Auch die Erzieher waren mit Begeisterung dabei. Nach zwei spannenden Stunden voller Spaß und Bewegung waren die Kinder erschöpft, aber glücklich.
Zwei Stunden lang waren wir in den Winterferien mit allen angemeldeten Kindern bei den Neonlöwen und konnten in kleinen Gruppen jede Bahn ausgiebig nutzen. Das tolle Ambiente sorgte für eine angenehme Atmosphäre, in der die Kinder viel Spaß hatten.
Text und Bilder: Hortteam
11
Gemeinsam gegen einsam
Die Dienstage im Dezember standen ganz unter dem Motto „gemeinsam gegen einsam“ und so trafen die Schüler*innen des Sozialwesenkurses der 8en Jahrgangsstufe der TGS OstschuleEuropaschule auf die Senioren der Seniorenresidenz/Marktkaree der AWO aufeinander. Die Schüler*innen hegten aus im letzten Halbjahr, aus dem Unterricht heraus, den Wunsch und erstellten Bewerbungsschreiben für ehrenamtliche Betätigungen. Neben der Arbeit mit Tieren und Kleinkindern fiel am Ende die Entscheidung für die Senioren. Und welche Zeit als di Weihnachtszeit wäre dafür besser geeignet. Aus gesundheitlichen Gründen konnten die ersten Begegnungen nicht stattfinden und de gemeinsame Spaziergang über den Weihnachtsmarkt musste ausfallen. Doch davon haben sich alle nicht unter bekommen lassen. Kurzum stellte die Seniorenresidenz die Rahmenbedingungen und die Jugendlichen und Senioren verbrachten mehrere Nachmittage mit basteln, schneiden und kleben, mit anregenden Unterhaltungen und einem abschließenden Weihnachtsbingo mit mehreren Gewinnern, da sich alle gegenseitig halfen und unterstützten. Es wurde viel gelacht und Antje Pelzel (Koordinatorin AWO) würde diese Zeit sofort wiederholen. Luzie kann es kaum erwarten, und so wurde auch nach Praktikas angefragt. Für alle war es eine Bereicherung und soll es auf jeden Fall wiederholt werden. Begegnungen der Generationen bieten die Möglichkeiten voneinander zu lernen, so Luzie, 8c.
Text und Bilder: Fr. Thomae
7
Von Manebach zum Kickelhahn und dann nach Ilmenau am Samstag, 18.01.2025
Das Wetter war fantastisch schön. Es schien den ganzen Tag die Sonne und der Himmel über Ilmenau war leuchtend blau. Rund 400 Höhenmeter mussten bei dieser Tour bergauf und talwärts gemeistert werden. Trotz der z.T. sehr vereisten Wege haben alle Naturfreunde das Ziel erreicht.
Bergab gab es Riesenfreude bei denen, die einen Schlitten oder eine Arschrutsche hatte. Die anderen Wanderfreunde mussten sehr aufpassen, dass sie nicht hinfielen. Alle kamen heil in Ilmenau an.
Ein großes Dankeschön geht an Jugendsanitäterin Josephine Peter, die zur Absicherung der Gruppe eine große Sanitasche bei sich trug.
Folgende Ostschüler nahmen an dieser Tour teil:
- Amy Conrad und Anton Lenz (beide Kl. 5a)
- Lisa Vollmann (Kl. 5c)
- Bland Mesho u. Andrii Lavrentsiv (beide Kl. 7c)
- Pauline und Sofia Schmutte (beide Kl. 8a)
- Josephine Peter (Kl. 8b)
- Lucas Neumann (Kl. 9b)
Gern laden wir alle und andere Natur- und Wanderfreunde der Ostschule ein, am 15.2. bei der nächsten Winterwanderung dabei zu sein.
Die Tourenleiter
Susanne und Manfred Sommer
9a und 10b waren beim Schnuppertag in der SBBS Gesuso
Am 29.01.25 konnten sich 9 unserer Schüler:innen für jeweils drei Schulstunden so fühlen, als wären sie schon in der Berufsschule.Frau Goetjes nahm sie in Empfang und die Klassensprecherinnen nahmen sie mit in ihre Klassen.Was stand auf dem Programm?Während die einen im Unterricht der Erzieher:innenausbildung saßen und dem Unterschied zwischen Einfühlungsvermögen und Empathie lauschten, lernten die anderen etwas über Gelenke und die Bewegungsmöglichkeiten mit den zukünftigen Pflegekräften oder lernten auch neues über sich in der Erziehungslehre.Nach einem leckeren Mittagessen, bei dem der Tag nochmal ausgewertet wurde und nachdem alle Fragen zu Ausbildungsmöglichkeiten von Frau Goetjes beantwortet waren, gingen alle positiv gestimmt und mit neuen und alten Zukunftsideen aus der Veranstaltung.Wir sagen Danke für diesen gelungenen Schnuppertag, die Offenheit der Lehrkräfte und Lernenden und sind gespannt, wer in den nächsten Jahren dort die Ausbildung beginnen wird. Bis zum nächsten Mal!
Text und Bilder: Teamteacherin Frau Herrmann
Dame Turnier der Klassenstufe 2 im Hortbereich
In der Woche vom 13.1.-17.1.2025 fand unser Dame-Turnier auf der Klassenstufe 2 statt. Insgesamt haben 19 Kinder daran teilgenommen. Die Zeit vorher haben die Kinder intensiv zum Üben bzw. sogar zum Erlernen des Spiels genutzt. Ins Finale haben es 5 Kinder geschafft. Trotzdem, so wurde von den Kindern am Schluss zusammengefasst, waren es alles Gewinner, da sie die Spielregeln nicht nur anwenden sondern durch Tricks und Aufmerksamkeit ausbauen konnten und fair gespielt wurde. Besonders dramatisch war das kleine Finale, denn es musste ausgelost werden, wer um den 5. Platz spielt, da nur 4 Kinder am Halbfinale teilnehmen konnten. Es war ein äußerst spannendes Turnier, bei dem Oskar Bräunlich vor Oskar Havlicek den Sieg erkämpft hat. Auf den 3. Platz landete Leni Neugebauer und Platz 4 ging an Travis Schlesinger. Den 5. Platz ergatterte sich Ole Held. Am letzten Tag fand die Siegerehrung mit Kakao und Dame-Kuchen statt. Alle Teilnehmer bekamen eine Urkunde und einen Preis. Einstimmig wurde beschlossen, im nächsten Jahr wieder ein Dame-Turnier durchzuführen.
Bilder und Text: Frau Kahl
11
Dalí Cybernetics: Reality-Ausstellung inclusive der 10b
In Leipzig bietet das Kunstkraftwerk eine Ausstellung der anderen Art. Die Schüler der 10b besuchten am 19.12. eine innovative Ausstellung, indem sie in die Visionen von Salvator Dalí eintauchen konnten. Seine Werke bieten Zugang zur interaktiven oder digitalen Beteiligung und eröffnen dadurch neu Dimensionen des Lernens. Die Schüler begriffen Salvador Dalí als ein eigenes Kunstwerk, welche vor allem auf der Suche nach der dritten und vierten Dimension war. Immersive Installationen zogen die Schüler in den Bann der Dalí-Visionen. Fächerübergreifend gestaltet sich die Ausstellung in Kunst mit medialer Technologie und bereitet Dalís Themen der Philosophie, Geschichte, Ethik, Physik, Chemie, Zeit und Visionen imposant auf. Dalí war ein moderner Humanist, der die Welt neu interpretierte. Vor allem nachdem Albert Einstein die vierte Dimension entdeckte, wurde eine schöpferische Kraft in seinen Werken zu Meisterwerken, wie wir sie heute kennen. Dalí war begeistert von den Wissenschaften, da diese seine Fantasie beflügelte. Er hielt es ganz wie Platon und zitierte: „Gott macht immer Geometrie. und so ist Salvador ein Künstler, der sich die Naturwissenschaften zu eigen machte und in seinen Gemälden umsetzte. Der Klasse 10b hat dieses Lernen am anderen Ort auf eine magische Weise zur Weihnachtszeit begeistert und empfiehlt die Meisterwerke noch bis Ende des Monats Januar auf eine fantastische digitale Art zu erleben, um selbst mit seiner Kunst zu verschmelzen.
Bilder und Text: Fr. Thomae
5
Franz Beutel lädt die 10b zum Interview: Der zweite Weltkrieg aus Kinderaugen erzählt
Eine Geraerin erzählt von ihrer Jugend im Krieg, welche sie zwischen Gera und Kraftsdorf, zwischen Bombenarlarm und Ängsten verbrachte. Warum sind Friedenskräfte nicht stärker als die, die Krieg begehen? Mit diesen Worten schließt Pfarrer Franz Beutel an seine Vorrednerin an, und begann seinen Vortrag. 1936 in Mainz am Rhein geboren als eines von 6 Kindern. Die Nationalsozialisten waren bereits drei Jahre an der Macht, was die Sozialisation der Heranwachsenden prägten. Franz Beutel besuchte die Schule in Straßburg (jetzt Albert Schweizer-Schule). Die Region war damals Deutsch besetzt. Dort verbrachte er seine Kindheit bis die Westalliierten Straßburg zurück erobern wollten. Nun war Franz Binnenflüchtling. Mit einem kurzen Zwischenstopp kamen sie am Ende in Woltersdorf (13km entfernt) bei Magdeburg beim Großvater an. „Als Magdeburg zerstört wurden ist, saßen wir in unserem Dorf in einem winzigen Keller. In meiner Angst, habe ich von Butter genascht. Bis heute kann ich den Geschmack noch schmecken. Als wir wieder raus kamen, sahen wir eine Feuerbrunst über Magdeburg. Mein Vater wurde kurze darauf zum Abbau von Flackabwehr abgeholt. Später wurde er als Gefangener in die Sowjetunion gebracht und inhaftiert. Dort verstarb er an der Ruhr.“ In der Jugend verstarb dann noch die Mutter, so berichtete Pfarrer Beutel weiter. Er und seine Geschwister wurden von Halbweisen zu Vollweisen. Glücklicherweise erbarmte sich die liebevolle Tante ihrerseits. Die Jugendlichen fragten nach seiner Kindheit im Krieg und er berichtete. In der Schule in Straßburg gehörte es dazu, zu erlernen, wie man Wasser mit Lappen erschlägt. Kühlschränke gab es noch nicht. Es gab einen Metallschrank, indem man Eisblöcke legte, so hielten Lebensmittel eine Weile frisch. Zudem wurde Sand auf dem Balkon gelagert, um Möhren über den Winter zu bekommen, zudem konnte man den Sand nutzen, um mögliche Feuerstellen, die durch eine Bombe oder Geschosse einschlagen, zu ersticken. Nach der Einschulung, so erinnert er sich, habe er zu Weihnachten ein Holzgewehr zum Spielen erhalten. Denn die Zeit war geprägt von Eroberungsstrategien im Kopf und Herzen. So lernten die Kinder spielerisch mit Gewehren umzugehen und es war für sie normal. Wir wuchsen mit Liedern auf, die man vom Balkon aus hörte. „Kurz wenn die Soldaten durch die Stadt Maschinerien, öffn die Mädchen die Fenster und Türen …“ Er fragt die Schüler, was zu ihnen passen könnte, was sie in Zukunft werden wollen. Die Berufe fand er spannend. Auch er habe damals eine Ausbildung begonnen, allerdings gab es nach dem Krieg auch Zeiten des Mangels und so hieß es: „Jetzt haben wir „Saure Gurkenzeit“ von der schönsten Arbeit hieß es nun, in die Gießerei zur dreckigsten Arbeit.“ Später ging er sechs Jahre nach Leipzig, ich wollte wieder was mit Musik und Holz machen. So kam er zum Orgelbau. Anschließend studierte er voller Zuversicht und Vertrauen auf Gott Theologie. Er hat 3 Kinder und 7 Enkelkinder und ist zeitlebens mit seiner großen Liebe verheiratet.
Tim: Wie haben Sie den Ausbruch des Krieg erlebt?
Pfarrer: Mit einem Lied, welches heute zum Glück nicht mehr gesungen werden darf: „Heute gehört die D und morgen die ganze W…“ Das nenne ich eine: „Verbrecherische Verführung von Menschen. Sie sangen selbst noch als in Rauch in der Nähe vom Balkon aufstieg oder während dessen. Ich kann es nicht genau sagen, aber es war nicht Schönes daran, wenn wenn man sich die Worte durchdenkt.“ Mein Vater, war wie so viele damals Mitglied der SS und NSDAP und ganz oben im Schrank hatte er seine Dienstpistole, das war unser Alltag. Immer wenn wir später mit der Eisenbahn in der Nacht Richtung Osten evakuiert wurden, habe ich erbrochen, denn das Gerumpel des Zuges bei nachts habe ich nie vertragen.“ Das Geräusch liegt heute noch in seinen Ohren.
Maya: Wie haben sie sich gefühlt als sie das erste Mal flüchten musste?
Pfarrer: So genau kann ich das nicht sagen, da man fixiert ist auf die Eltern. Die Eltern habe versucht alles abzuschirmen. Es war eben die schreckliche Zugfahrt, an die er sich nur so sehr erinnere. So viel habe er zum Glück nicht mitbekommen. Später habe er erfahren, da sind junge Leute erschossen wurden.
Izaldin: Hat der Krieg Ihren Alltag während Krieges und danach verändert?
Pfarrer: „Ich musste sehr zeitig lernen, was ich machen muss, wenn es brennt - Feuer löschen Fliegeralarm - lernen in Keller in Decken gehüllt.“ Ich habe Bahnenschienen überquert auf den Flackwagons standen, wenn ich in die Schule oder zum Baden wollte. Da stand dieser Wagon, auf den ein Vierlingsflack montiert war. Das war meine Kindheit. Wir wurden nach dem Krieg aus dem Dorf gejagt, die restliche Bevölkerung ebenso aufs Land in eine Scheune, währenddessen haben die sowjetischen Soldaten das Dorf geplündert und den Gutsbesitzer totgeschlagen. Danach durften wir zurück. Das Essen war rah. Zum Fleischer hatten wir 3 bis 4 km ins nächste Dorf zu laufen, um Wurstsuppe zu kaufen. Für den einen war es die Notversorgung, die anderen handelten damit. (In Wurstsuppe war keine Wurst, nur am Anfang der Zubereitung, danach wurde sie so lange gestreckt, bis nur noch die Fettaugen oben schwammen. Das war unsere Wurstsuppe.
Nazanin: Gab es einen Moment, indem sie die Hoffnung verloren hatte?
Pfarrer: „Nach dem Krieg als der Vater weggeholt wurde, ich die Mutter im Krankenhaus besuchte, und nach Hause gelaufen bin, da kam mir an den Bahngleisen ein sowj. Soldat entgegen. (Schweigen) Aber eigentlich begann in meiner Jugend, die Zeit des Glaubens. Als unsere Tante zu uns nahm und uns nicht weggab. Sie hat ihr Leben in Gottes Hände gelegt. Der Blick aus der Verzweiflun hat eine Wende für mich auf Hoffnung gegeben
Kolja: Haben sie Angst, ob Krieg noch einmal in dem Ausmaß passieren könnte?
Pfarrer: Kriege sind kein Zufallsprodukt. Kriege sind von Menschen gemacht. Seit 75 haben wir keinen Krieg in Europa. Das ist was besonderes, was wertvolles. In Sonneberg war ich in der christlichen Jugendarbeit tätig. 1979 entstand ein Kriegsprävention-Projekt „Schwerter zu Flutscharen“ 1989 zeigte die friedliche Wende, beginnend von der Johanniskirche bis zum Stadtgarten hoch gezogen, dass es auch ohne Gewalt geht. Aber auch hier wollten junge Menschen Scheiben zerschlagen, daran habe ich sie gehindert. Gewalt ist keine Option, niemals.
Carlo: Was war ihr schönstes Gefühl in der Kindheit?
Pfarrer: Die Entdeckung… Ich weiß nicht auf alles eine Antwort und dann kam die Erkenntnis, Jesus „Ich liebe alle Menschen“. Das war das Gefühl von höherer Geborgenheit. Und das Gefühl, war es, auch als meine Mutter starb. Ich war 14/15 Jahre, als ein Klassenkamerad zu mir sagte, wenn ich du wäre, würde ich mich aufhängen…Aber ich hatte meinen Glauben. Die Schüler bedankten sich beim Pfarrer Franz Beutel und beim Herrn Keßler (Leiter des Stadtmuseums) für die Möglichkeit.
Der Pfarrer mahnte mit den abschließenden Worten: „Was du denkst, daraus werden deine Worte - was du redest, daraus werden deine Taten. Handle gut, mit Kopf, Herz und Hand. Es kann jeder nach seinem Glauben und Gewissen entscheiden, welchen Weg er wählt, denn wir leben in einem freien Land.
Text und Bilder: Fr. Thomae